Guter Schlaf ist durch nichts zu ersetzen. Binsenweisheit, oder steckt darin doch mehr Aussagekraft, als auf den ersten Blick ersichtlich?
Fakt ist, dass Schlaf in der Gesellschaft dramatisch unterbewertet ist. Fakt ist auch, dass guter Schlaf noch viel stärker unterschätzt wird!
Was ist „Schlaf“?
Klären wir zunächst einmal, was Schlaf – oder der Zustand des Schlafens – denn überhaupt ist:
Schlaf ist der natürliche, regenerative und entzündungsoptimierende Zustand des menschlichen Organismus. Bestes Beispiel – wenn wir krank sind, schlafen wir zumeist sehr viel und lange. Allerdings brauchen wir nicht krank zu sein, um genügend Schlaf für eine optimale Erholung zu finden.
Im Schlaf werden vermehrt Wachstumshormone (HGH, IGF) und Sexualhormone (v.a. Testosteron) ausgeschüttet. Des weiteren sorgt Schlaf für einen Abbau von Stresshormonen (Cortisol), optimiert die Insulinsensibilität mit dem daran gekoppelten Blutzuckermanagement, und induziert eine erhöhte Metabolisierungsrate von Fremdstoffen („Entgiftung“). Oder einfacher gesagt:
- Für ein robusteres Immunsystem – Optimiere Deinen Schlaf!
- Für eine schnellere Regeneration – Optimiere Deinen Schlaf!
- Für eine bessere Verdauung – Optimiere Deinen Schlaf!
- Für ein höheres Energielevel – Optimiere Deinen Schlaf!
- Für bessere Konzentration und mehr geistige Klarheit – Optimiere Deinen Schlaf!
- Für mehr Muskelmasse – Optimiere Deinen Schlaf!
- Für einen besseren Stoffwechsel und weniger Körperfett – Optimiere Deinen Schlaf!
Guter Schlaf hat somit die höchste Priorität. Ohne ausreichend Schlaf wirst du dich mit obigen Zielen schwer tun. Was zu dem Schluss führt…
Guter Schlaf ist durch nichts zu ersetzen!
Außer durch mehr guten Schlaf. Während wir natürlich nicht alle einfach mal so wie Dornröschen ewig schlafen können, bleibt die Kernaussage dennoch bestehen – guter Schlaf ist durch nichts zu ersetzen. Und nein, wir können nicht „vorschlafen“, weil wir wissen, dass wir demnächst nur wenig Schlaf bekommen! Ebensowenig können wir diesen verlorenen Schlaf „nachholen“! Unser Körper holt sich den Schlaf, und die damit verbundene Erholung dann, wenn er ihn braucht! Auch wenn wir dann gerne etwas anderes machen wollen.
Was ist guter Schlaf?
Guter Schlaf bedingt folgende Voraussetzungen:
- spätestens 23 Uhr schlafen
- innerhalb von maximal 5 Minuten einschlafen
- durchschlafen
- morgens im gleichen Zeitfenster – ohne Wecker – aufwachen
- körperlich leistungsfähig, geistig hell wach und konzentriert
Nur, wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, können wir von gutem Schlaf reden.
Warum?
- Unser Gehirn, und speziell die Vesikel (Andockstellen für Neurotransmitter), regenerieren zwischen 22 Uhr und Mitternacht. Je mehr Schlafstunden du also vor Mitternacht bekommst, um so fitter ist dein Gehirn am nächsten Tag. Je fitter dein Gehirn, um so besser kannst du dich konzentrieren. Das führt zur schnelleren Erledigung von Aufgaben, und reduziert auch das Verletzungsrisiko bei körperlicher Arbeit und Sport um bis zu 70%.
- Innerhalb von 5 Minuten einzuschlafen bedeutet, dass dein Körper und Geist zur Ruhe kommen. Hast du das Gefühl, noch unter Strom zu stehen, oder in deinem Kopf kreist ein Gedankenkarussel, wirst du dich schwer tun, einzuschlafen. Solltest du nach 15 Minuten immer noch wach sein, steh auf, und mach was anderes – zum Beispiel ein Buch lesen, Wäsche bügeln, abwaschen – und geh wieder ins Bett, sobald du müde wirst. Das ist allemal sinnvoller, als dich noch weitere 2 Stunden in der Dunkelheit hin und her zu wälzen.
- Nein, es ist nicht normal, wenn du pro Nacht mindestens ein Mal auf die Toilette musst. Von mehrmals ganz zu schweigen. Nächtliche Toilettengänge magst du als normal empfinden, weil du es nicht (mehr) anders gewohnt bist. Sie sind jedoch alles andere als normal. Und nein, es ist nicht deine Blase, die dich weckt. Du schläfst nicht tief genug, und deshalb spürst du deine Blase. Unter der Prämisse, dass sie gesund ist, wird deine Blase noch mindestens 6-8 Stunden Schlaf aushalten. Auch sonstiges nachts aufwachen ist nicht normal.
- Vorausgesetzt, dass du abends immer zur gleichen Zeit ins Bett gehst, wirst du morgens auch immer im gleichen Zeitfenster aufwachen. Damit signalisiert dir dein Körper, dass er optimal erholt ist. Das heisst, Reparaturprozesse sind abgeschlossen, die hormonelle Balance ist wieder hergestellt, und die Leber konnte ihren Job der umgangssprachlichen „Entgiftung“ erledigen. Dazu brauchst du nicht mal einen Wecker!
- Direkt nach dem Aufwachen hast du das Gefühl, wie ein Duracellhase zu sein. Du kannst Bäume ausreißen, und kannst dich konzentrieren, statt die morgendlichen Abläufe wie ein Zombie automatisch abzuspulen.
Neben Ernährung und Training ist Schlaf eine der tragenden Säulen für Erfolg.
Also schlafe! Denn, guter Schlaf ist durch nichts zu ersetzen!